Kirche   Reichenberg (Rhein-Lahn-Kreis) im Welterbe Mittelrhein
Wappen Reichenberg


Weltgebetstag der Frauen 2011

Wie viele Brote habt ihr?

Chile stand im Jahr 2010 mehrfach im Fokus der Öffentlichkeit. Ende Februar forderte ein starkes Erdbeben, verbunden mit einer Flutwelle, zahlreiche Tote und Verletzte. Über zwei Millionen Menschen wurden dabei obdachlos. Auch Krankenhäuser, Schulen, Kirchen, Straßen und Brücken wurden zerstört. Dem ersten Schock folgten viele spontane Hilfsaktionen. Aber es gab auch weitere Erschütterungen, denn Risse und Spannungen in Chiles Gesellschaft traten deutlich zutage: zwischen denjenigen, die am Reichtum Anteil haben, und der wachsenden Anzahl derer, die um das alltägliche Überleben kämpfen müssen.
Dann Anfang August wurden 33 Kumpel durch ein Grubenunglück in einer Kupfermine untertage eingeschlossen und harrten über zwei Monate auf ihre Rettung. Die ganze Welt, so schien es, schaute bei der Bergung der Verschüttenten zu und freute sich mit den Menschen in Chile. Doch wie werden die Geretteten mit dem aufkommenden Medienrummel fertig? Wie mit den Forderungen der eigenen Familie, aus dieser "Geschichte" genügend Kapital zu schlagen, damit man besser über die Runden kommt, auch etwas vom Kuchen abbekommt?
Die Frage, die die chilenischen Frauen in der Gottesdienstordnung auch angesichts dieser Situationen stellen, lautet: Wie viele Brote hast DU? Was kannst du teilen? Zeit, Geld, Talente, Arbeitskraft, die Gabe zuzuhören und Tränen zu trocknen, das Charisma Sinn zu geben und Not zu lindern? Niemand kann sagen, er habe nichts zum Teilen. Niemand ist so arm, dass er nichts mehr geben kann, und niemand ist so reich, dass er nichts mehr annehmen kann. Das betrifft die Menschen in Chile, aber auch uns hier in Deutschland.

Weitere Informationen bei
Bärbel Goerke, Bornsmühle, Forstbach 1, Telefon 06771/435, email: kirche@bornsmuehle.de

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Was ist der Weltgebetstag der Frauen?

Jeweils am ersten Freitag im März feiern Frauen in ca. 170 Ländern ökumenisch den christlichen Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen. Die Liturgie des Gottesdienstes verfassen jeweils Frauen eines Landes für die Welt. Intensive Vorbereitungen zum Land und der Situation von Frauen sowie Bibelarbeiten fördern das bessere Verständnis über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg. Kreative Gottesdienstgestaltung lässt die Botschaft der Frauen und ihre Lebenssituation lebendig werden. Frauen bereiten die Gottesdienste für die ganze Gemeinde vor. Sie stärken dadurch ihre Verantwortung vor Ort. Im gemeinsamen Gebet entsteht Solidarität von Frauen weltweit. Aus der Kollekte werden Frauenprojekte weltweit gefördert, Aktionen, die Anliegen von Frauen unterstützen, fördern das Bewusstsein über die politischen Ursachen von ungerechten Strukturen, unter denen Frauen leiden.

Wie wird er durchgeführt?

Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Vorbereitung des Gottesdienstes. In Tagungen und in Abendveranstaltungen werden Informationen zum Land, der Situation der Frauen, der politischen und religiösen Situation gegeben. Auch Vertiefungen zur Bibelarbeit werden angeboten. Es gibt keine zentrale Veranstaltung, sondern unzählige, von Frauen vorbereitete und durchgeführte ökumenische Gottesdienste in den Gemeinden.

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Weltgebetstag 2010

Weltgebetstag 2010

Alles, was Atem hat, lobe Gott

Kamerun wird allgemein "Afrika im Kleinen" genannt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen findet man in Kamerun alles, was auch den gesamten Kontinent ausmacht: Strände und Wüsten, Flüsse und Berge, Regenwälder und Savannen. Zum anderen ist das Land durch seine ethnische und religiöse Vielfalt geprägt. Über 18 Mio. Menschen leben auf einer Fläche, die 1/3 größer als Deutschland ist. Sie gehören über 250 verschiedenen Volks- und Sprachgruppen an. Etwa 25 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, ca. 25 % protestantisch, 20 % muslimisch, der Rest sind Anhänger des traditionellen Glaubens. Trotz der Unterschiede gestaltet sich das Zusammenleben der verschiedenen Völker und Religionen weitestgehend friedlich. Offene Konflikte sind äußerst selten. Im Norden kommt es sporadisch zwischen den christlichen Ackerbauern und den muslimischen Viehzüchtern zu Meinungsverschiedenheiten über die Landnutzung. Doch das Miteinander steht im Vordergrund. Seit mehreren Jahren gibt es eine interreligiöse Zusammenarbeit für Gerechtigkeit und Frieden. Dabei geht es den Beteiligten um die Lösung konkreter Probleme, wie z. B. den Missbrauch des Brautgeldes, die negativen Auswirkungen des Witwenrituals oder auch die allgegenwärtige Korruption. Ohne Bestechungsgelder wird in der Verwaltung kein Antrag bearbeitet, Polizei und staatliche Krankenhäuser werden nur tätig, wenn die Bezahlung stimmt. Somit sind die etwa 40 % der Bevölkerung, die unterhalb der Armutsgrenze leben, von den staatlichen Dienstleistungen so gut wie ausgeschlossen. Umso größer ist die Bedeutung christlicher Schulen und Krankenhäuser. Dabei ist Kamerun reich an natürlichen Ressourcen, v. a. Erdöl. Doch Mitte der 1980-er Jahre geriet die Wirtschaft des bis dahin erfolgreichen Landes wegen fallender Weltmarktpreise seiner Exportgüter in die Krise. Anfang der 1990-er Jahre wurden die öffentlichen Ausgaben zurückgefahren und die Gehälter im Staatsdienst drastisch gekürzt. Da immer mehr Männer arbeitslos wurden, waren und sind es die Frauen, die die Familie mit informellen Jobs am Leben erhalten.

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Weltgebetstag 2009

Weltgebetstag 2009

Viele sind wir, doch eins in Christus

Ja, das Motto zieht sich wie ein roter Faden durch die Gottesdienstordnung. Eine Gruppe von Frauen aus Papua Neuguinea mit unterschiedlichen Konfessionen haben diese ausgearbeitet. Immer wieder gehen sie darauf ein, dass wir mit unseren vielfältigen, von Gott geschenkten Talenten zum Wohle aller beitragen sollen. Sie fordern gerade Frauen auf, ungeachtet von Nationalität, Sprache, Glaubenstradition und gesellschaftlicher Schicht, in leidvolles Geschehen einzugreifen und zu handeln. Als Beispiele führen sie die Aufnahme von Friedensgesprächen im Bürgerkrieg auf der Insel Bougainville und bei Stammesfehden an. Nur durch das "Auf-den-Feind-zugehen" von mutigen Frauen konnten diese Gespräche in Gang gebracht werden. Allein Vergebung und Versöhnung mit dem Feind können einen Frieden dauerhaft sichern.

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Weltgebetstag 2008

Weltgebetstag 2008

Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen

"Das Land der vielen Wasser" - Guyana - liegt mit seinem tropischen Klima, den Flüssen und Wasserfällen sowie den riesigen Regenwäldern an der Atlantikküste Südamerikas und gehört geschichtlich, wirtschaftlich und kulturell zur Karibik. Die Amtssprache der ca. 750.000 Einwohner ist Englisch. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat indische Vorfahren, ein Drittel afrikanische Wurzeln, noch nicht einmal 10 % sind indigenen Ursprungs. Spannungen und zuweilen auch Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen bleiben nicht aus. Zudem kann das Entwicklungsland Guyana nicht allen ein gesichertes Einkommen bieten. Viele Menschen müssen mit 1,50 € am Tag auskommen, überleben nur, weil sie Nahrungsmittel anbauen, Tiere halten, Gelegenheitsjobs nachgehen und von ausgewanderten Verwandten Geldspenden erhalten. Doch trotz Lehrermangels im ländlichen Raum ist das Bildungsniveau in Guyana hoch. Nur 1,5 % der Bevölkerung können nicht lesen und schreiben.
Frauen aus Guyana laden Sie am Weltgebetstag 2008 ein, mehr über ihren Alltag und ihre Glaubenshoffnungen zu erfahren. Die Liturgie ist überschrieben mit dem Motto "Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen", das den ganzen Gottesdienst durchzieht.

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Weltgebetstag 2007

Unter Gottes Zelt vereint

Frauen aus Paraguay haben die Liturgie des Weltgebetstages 2007 erarbeitet. Sie laden ein, mehr über den Alltag der Frauen in diesem Land, über ihre Spiritualität und Glaubenshoffnungen zu erfahren. Nach 35 Jahren Militärdiktatur unter dem deutschstämmigen Alfredo Stroessner befindet sich Paraguay seit 1989 in einem schwierigen Prozess der Umgestaltung, an dem sich Frauen auf vielfältige Weise beteiligen.
Die Liturgie ist überschrieben mit dem Motto "Unter Gottes Zelt vereint" - da werden reiche Assoziationen von Gottes Fürsorge, Schutz und Verheißung lebendig. In den Mittelpunkt stellen die Frauen die Nanduti-Spitze. Dieses typische, wertvolle Kunsthandwerk entstand aus der kreativen Verbindung von indigener und europäischer Kultur. Die verschiedenen Muster entsprechen der reichen Natur des Landes. Sie sind miteinander durch ein einziges Garn zu einem Ganzen vereint. Die Kreisform der Spitze symbolisiert die immer währende Anwesenheit Gottes.
Motiv des Weltgebetstages 2007Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Paraguays kann auf indigene und spanische Wurzeln zurückblicken. 1525 kamen die spanischen Eroberer ins Land und wurden von den dort lebenden Guaraní-Völkern meist freundlich aufgenommen. In der Folgezeit vermischten sich die Bevölkerungsgruppen immer mehr. So ist die indigene Sprache Guaraní heute neben Spanisch offizielle Landessprache und die meisten Kinder wachsen zweisprachig auf.
Paraguay ist ein stark landwirtschaftlich geprägtes Land. Jedoch gehören, ähnlich wie in vielen anderen südamerikanischen Staaten, 80 % der Fläche nur 1 % der Bevölkerung. Paraguay ist weltweit der viertgrößte Sojaexporteur. Bekannt ist es aber auch für seinen traditionellen Mate-Tee, der heiß oder kalt aufgeschüttet, getrunken wird.
Die wirtschaftliche Lage stellt sich für viele Paraguayerinnen und Paraguayer zur Zeit schwierig dar. Etwa ein Sechstel der Bevölkerung ist arbeitslos. Die Hälfte der Arbeitsstellen ist ungesichert und befristet. Es gibt viele Kleinstunternehmerinnen und Straßenhändlerinnen. Die Mehrheit der Frauen in Paraguay ist mit dem alltäglichen Überleben ihrer Familien beschäftigt.

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Weltgebetstag 2006

Zeichen der Zeit

Südafrika ist ein wunderschönes Land. Die Zahl der Menschen, die dort Urlaub machen möchten, steigt stetig. Aber dennoch wird allein schon das Wort "Südafrika" bei vielen noch immer Schreckensbilder wachrufen: 342 Jahre weiße Vorherrschaft, die überwiegend unterdrückt, ausgebeutet, entwürdigt, gemordet und zerstört hat. "Seit 1994 leben wir in der Zeit nach der Apartheid - ein Zeichen der Gnade Gottes." Das schreiben die Verfasserinnen der Weltgebetstagsliturgie und freuen sich ihrer neuen "Regenbogennation". Sie verharmlosen oder verdrängen keineswegs, was sie durchgemacht haben, sehen diese schlimme Zeit als ein Wetterleuchten der Endzeit. Sie entnehmen aber den Worten Jesu (als er über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem sprach), dass noch eine Frist gesetzt ist, eine Zeit der Gnade Gottes. Diese wollen sie nutzen. "Im täglichen Leben ist uns wichtig", schreiben die Südafrikanerinnen, "dass Menschen in Würde, in gegenseitiger Achtung und Verantwortung zusammenleben... Diese teilende Gemeinschaft beschreibt unser viel gebrauchtes Wort "ubuntu." "Ubuntu" umschließt Menschen aller Hautfarben und Religionen, ist Weg und Ziel der jungen Republik Südafrika mit rund 47 Millionen Einwohnern und elf offiziellen Sprachen. Bisher einzig in der Welt war die Arbeit der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission unter Leitung von Erzbischof Tutu. Sie galt als Zeichen der neuen Zeit, in der unsagbares Leid benannt und Unrecht aufgedeckt und zugegeben werden muss, wenn für Versöhnung gearbeitet werden soll. Südafrika hat noch einen weiten Weg vor sich, aber die Weltgebetstagsfrauen sind voller Zuversicht, dass Gott sie stärken und begleiten wird.

Motiv Weltgebetstag 2006 auf WandteppichSo klagen sie zwar laut und offen angesichts der unabsehbaren Not, die AIDS über die Menschen bringt, aber sie verzagen nicht. Die mittlere Generation droht wegzusterben und Kinder stehen allein da, wenn nicht Großmütter für sie sorgen können. Die Vision des Propheten Ezechiel vom Totenfeld voll dürrer Knochen - eine realistische Beschreibung afrikanischer und zum Teil auch weltweiter Gegenwart? Der Text steht in der Gebetsordnung als Herausforderung und auch als Zuspruch. Denn der Prophet wird aus dem Gräberfeld Menschen neu ins Leben rufen, wenn er nur Gott zutraut, dass er Leben schaffen kann und will. "Wir wissen, dass du, Gott, die Macht hast und unsere ganze Gesellschaft neu beleben kannst", heißt es. Nicht der Tod soll das Zeichen der neuen Zeit in Südafrika sein, sondern mit Gottes und der Menschen Hilfe das Leben. Im Zeichen der liebe Jesu Christi, dem einzigen und wahren Zeichen der Zeit, wie die Südafrikanerinnen bekennen, sind die Gespenster der alten Zeit, Apartheid und Nationalismus, entmachtet worden. Und in diesem Zeichen will dieser Weltgebetstag Christen und Christinnen weltweit verbinden im Gebet um Versöhnung und Heilung.

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Weltgebetstag 2005

Lasst uns ein Licht sein

"Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben." Die polnische Künstlerin Areta Fedak zeigt Wolkenkratzer einer modernen Stadt, wie sie in Polen und überall auf der Welt zu finden sind. Aus einigen Wohnungen schimmert Licht in der gleichen warmen, gelben Farbe wie das Kreuzessymbol. Menschen lassen Gottes Liebe zur Welt sichtbar und erfahrbar werden. In der Form des Dreiecks begegnet uns das Auge der Vorsehung und Fürsorge Gottes. Gottes Licht scheint an der Spitze des Berges auf, durchdringt die Dunkelheit und vereint und bestärkt die Menschen in ihrem Bemühen, "Licht der Welt" zu sein (Mt 5,14).


Titelbild aus PolenDer nächste Weltgebetstag rückt nahe - nicht nur im zeitlichen, sondern vor allem im räumlichen Sinn. Polen ist ein Nachbarland Deutschlands. Damit werden für uns / die deutschen NachbarInnen schöne wie schmerzhafte Themen deutsch-polnischer Geschichte und Gegenwart präsent. Wir erinnern an Schuld und Verantwortung Deutschlands für gefallene, ermordete, verfolgte und vertriebene Menschen; wir erinnern uns an die jüngste Vergangenheit eines geteilten Deutschlands und der damit verbundenen unterschiedlichen polnisch-deutschen (BRD und DDR) und deutsch-deutschen Beziehungen.
Die Frauen des Polnischen Weltgebetstagskomitees haben ihren Gottesdienst mit Blick auf die ganze Welt geschrieben. Bei allem Geschichtsbewusstsein war es ihnen vor allem ein Anliegen, die gegenwärtige Situation Polens zu beschreiben, ihre Ängste und Hoffnungen für die Zukunft zum Ausdruck zu bringen und Fähigkeiten und Verantwortungen von Frauen zur Gestaltung dieser Zukunft zu benennen.
Mit vielfältigen und differenzierten Informationen und der sensiblen Aufmerksamkeit für Themen und Ereignisse der deutsch-polnischen Nachbarschaft will das Deutsche Weltgebetstagskomitee e.V. durch seine Materialien dazu beitragen, dass die Vorbereitung und Feier des Weltgebetstags 2005 aus Polen Menschen zu Begegnung, Auseinandersetzung und Austausch anregt und sie in ihrem Bemühen um Versöhnung, Völkerverständigung und Frieden unterstützt. Dies legen auch Thema und Inhalte des Gottesdienstes nahe. Der Zuspruch "Lasst uns Licht sein" wird verbunden mit dem Engagement für Frieden und Gerechtigkeit zwischen Menschen, Generationen, Völkern, Nationen, Konfessionen und Religionen. Bibellesungen innerhalb des Gottesdienstes bekräftigen diesen Zuspruch (Mt 5, 13-16; 6, 22-23; Epheserbrief 5, 8-14); v. a. die Geschichte einer israelitischen Kriegsgefangenen (2 Kön 5, 1-15) verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Heilung und Frieden.

Der Weltgebetstag Polen 2005 ist eine wunderbare Chance für Menschen in Deutschland, zu einer friedlichen und lebendigen Nachbarschaft europäischer Staaten beizutragen.

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Titelbild aus PanamaWeltgebetstag 2004

Im Glauben gestalten Frauen Zukunft

Dieses Jahr führt uns der Weltgebetstag nach Panama. Das Land ist die Brücke zwischen Mittel- und Zentralamerika. Verschiedene Vegetationszonen haben eine große Artenvielfalt in Fauna und Flora hervorgebracht. Von deren Schönheit und der Vielfalt des Lebens in ihrem Land, zu der auch eine multiethnische Bevölkerung gehört, berichten die Frauen des WGT Komitees. "Im Glauben gestalten Frauen Zukunft" - wie das für die Frauen aus Panama aussieht und wie wir dies für uns verstehen können, erfahren wir in der Auseinandersetzung mit den biblischen Texte der WGT-Liturgie. In den Fürbitten erfahren wir von den Problemen des Landes und den Schwierigkeiten des täglichen Lebens der Menschen in Panama: Armut, hohe Arbeitslosigkeit, mangelhafte Bildungs- und Gesundheitssysteme machen für viele das Leben zu einem ständigen Kampf ums Überleben.
Die Frauen aus Panama laden uns am Ende des von ihnen gestalteten Gottesdienstes ein, teilzuhaben an dem was ihre Hoffnung nährt:
"Diesen Schatz (des Glaubens) tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott kommt und nicht von uns (2. Korintherbrief 4,7)." Indem wir ein Tongefäß weiter reichen, erinnern wir uns daran, dass wir in Gottes Händen Geformte, von Gottes Geist Erfüllte und so zugleich selbst formende -Zukunft Gestaltende - sind.

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Titelbild aus dem Libanon
Ahlan wa sahlan

Weltgebetstag 2003

Heiliger Geist, erfülle uns

Libanon. Was wissen wir vom heutigen Libanon? In der Regel wenig. Dieses kleine Land am östlichen Mittelmeer, halb so groß wie Hessen, kennen Christinnen allenfalls aus der Bibel. Sie erwähnt den Libanon 75-mal und rühmt ihn als ein land aus Gottes Hand voller Duft und Schönheit und vor allem als Heimat der Zedern, Sinnbild für Gottes Schöpferkraft und Güte. Die Verfasserinnen der Weltgebetstagsordnung möchten an diese große Tradition des Libanon anknüpfen, sie erinnern daran, dass sie in einem Teil des Heiligen landes wohnen: Auf den Straßen ihrer Städte Tyrus und Sidon ist auch Jesus gegangen und die Hochzeit in Kana, auf der Maria Jesus zum Weinwunder drängt - hat sie sich nicht im libanesischen Kana abgespielt?
Die Christinnen im Libanon wissen, dass sie diese biblische Rückkoppelung brauchen, um Kraft zu haben, vom heutigen leben in ihrem land zu sprechen. Die Zedern sind rar geworden im Libanon und die Zeichen für lebensfülle aus Gott werden nur die Glaubenden erkennen mit der Kraft des Heiligen Geistes. Heiliger Geist, erflille uns ist der Titel, ist die Bitte, ist der Schrei, der die ganze Liturgie durchzieht. Libanon mit seinen 4 Mill. Einwohnern und 18 anerkannten Religionsgemeinschaften - knapp 40 010 davon christlich, die anderen überwiegend moslemisch in unterschiedlichen Konfessionen - wurde von 1975 bis 89/90 von einem politisch-religiösen Bürgerkrieg erschüttert: der noch immer traumatisierend nachwirkt. Die Wunden heilen nur langsam, die hoffnungslosen wirtschaftlichen Verhältnisse treiben viele zur Auswanderung, vor allem die Jugend. Die geografische Lage zwischen Israel und Syrien tut ein Übriges, die Situation instabil zu halten. Das Problem der vielen palästinensischen Flüchtlinge in elenden Lagern sorgt immer wieder für Spannungen, die den Staat in den Nahost-Konflikt hineinziehen, obwohl er dies vermeiden will. Die Beterinnen aus dem Libanon, die als Frauen und Mütter Elend und Tod in ihrem land reichlich erfahren haben, geben dennoch nicht auf. Sie suchen nach den Spuren des Heiligen Geistes, erbitten die Kraft von Pfingsten und den Mut der jungen schwangeren Maria und glauben an die Früchte des Geistes Gottes, glauben an Liebe, Freude und Friede. Das ist ihre Botschaft an die weltweite christliche Ökumene, mit der sie sich am 7. März singend und betend verbunden fühlen.

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Titelbild aus Rumänien

Weltgebetstag 2002

Zur Versöhnung herausgefordert

Rumänien - ein Land, das eigentlich ganz in unserer Nähe liegt, bedenkt man, aus welchen Ländern die Weltgebetstagsordnungen der letzten Jahre kamen. Eigentlich! Doch was wissen wir überhaupt über die "Zustände", das Leben und die Menschen in Rumänien?
Klar, bis 1989 gehörte Rumänien zum "Ostblock". Kommunismus, Planwirtschaft, ein niedriger Lebensstandard sind Schlagworte, die mir spontan einfallen. Um die Lebensbedingungen war es in den 80er Jahren in Rumänien besonders schlecht bestellt. Wurden der Bevölkerung doch rigorose Sparmaßnahmen aufgezwungen, um die Auslandsschulden zurückzuzahlen.
Und wie sieht es heute aus? Hat sich die Situation der Menschen seitdem verbessert?
Das Wirtschaftssystem befindet sich im Umbruch zur kapitalistischen Marktwirtschaft. Die Arbeitslosenquote beträgt in manchen Gegenden, bedingt durch die Schließung ehemals staatlicher Großbetriebe, bis zu 80%. Eine Privatisierung dieser Betriebe gestaltet sich schwierig. Drastische Preisanstiege bei Lebensmitteln, Fernwärme und Elektrizität belasten die Privathaushalte. Für viele alte Menschen reicht die soziale Unterstützung nicht aus. Daher sind rumänische Frauen immer noch doppelt- und dreifach belastet durch Kinderbetreuung und Haushalt, durch Berufstätigkeit und die Versorgung alter und kranker Familienangehöriger. Sie arbeiten 15-16 Stunden täglich. Arbeitserleichternde Produkte und Dienstleistungen sind weiterhin teuer. "Die Armut ist weiblich" - dieser Satz gilt auch in Rumänien. Zudem sind die Frauen mit hohen gesundheitlichen Risiken konfrontiert. Die Sterblichkeitsrate von Frauen bei der Entbindung ist erschreckend hoch. Viele leiden wegen mangelnder Aufklärung an den Folgen von Abtreibungen. Die wachsende (Männer-)Gewalt gegen Frauen wird von der Gesellschaft ignoriert.
Trotz allem setzen sich rumänische Frauen im Weltgebetstagsgottesdienst für Versöhnung ein. Die zum größten Teil rumänisch-orthodoxen Christinnen erkennen, wie wichtig der diakonische Auftrag der Kirchen, ihre Werte wie Menschenrechte und Versöhnungsbereitschaft für den Aufbau von Demokratie und Zivilgesellschaft sind. Gerade in Rumänien, wo es eine Vielzahl von ethnischen Gruppen gibt.

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Titelbild aus Samoa

Weltgebetstag 2001 aus Samoa

Samoa, ein Inselstaat im Pazifischen Ozean (zwischen Neuseeland, Australien und Südamerika) gehört mit einer Fläche von ca. 3000 km² (Saarland) und einer Einwohnerzahl von ca. 170 000 Menschen zu den kleinen Ländern unserer Erde.

Obwohl eines der "am wenigsten entwickelten Ländern der Erde", muss niemand hungern auf Samoa: fruchtbare Vulkanerde und ein mildes Klima, Fischreichtum, Land im Gemeinschaftsbesitz, stabile politische Verhältnisse sowie die Traditionen der Gastfreundschaft und des Teilens sorgen für ausreichend Nahrung und Verteilungsgerechtigkeit.

Hier können wir viel voneinander lernen. Im gemeinsamen Gebet mit den Frauen aus Samoa kommen auch die aktuellen Probleme dieses Inselstaates zur Sprache und wir ermutigen uns gegenseitig zum gemeinsamen Handeln!

Dieses Motto und Grundanliegen der Weltgebetstagsbewegung bringen die Frauen aus Samoa in ihrer Liturgie einzigartig zum Ausdruck, in dem sie uns mit hineinnehmen in die Tradition ihrer Kava-Zeremonie.


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